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Backhäuser

BACKHAUS MÜNSTER

Erleben Sie, wie auf traditionelle Weise das feine, geschmacklich sehr kräftige, Walliser Roggenbrot hergestellt wird. Die Bäcker und Bäckerinnen sowie die Einheizer Philipp Guntern und Josef Ritz, unterstützt durch den Verein Kulturlandschaft Münster-Geschinen, freuen sich auf Ihren Besuch. Die Daten können auf der Website von Goms Tourismus unter der Rubrik "Veranstaltungen" eingesehen werden.

BACKHAUS BIEL VS

Genossenschaft Grafschaft Kultur
Vereine oder Gruppen haben die Möglichkeit eine Führung für die Mühle und/oder das Backhaus zu buchen. Dabei besteht die Möglichkeit, dass auf Wunsch Korn gemahlen bzw. Roggenbrot gebacken wird. Zur Deckung der Unkosten wird Folgendes in Rechnung gestellt:
Führen und Demonstration der Mühle mit Roggen mahlen: Fr. 50.-
Roggenbrot backen: Fr. 200.-

SO WAR ES FRÜHER...

In einer bestimmten Zeit vor der Backwoche wurde Mahlgut in die Mühle gebracht, um es dort mahlen zu lassen. Für diese Arbeit behielt der Müller eine bestimmte Menge Mehl zurück und führte auch ein Verzeichnis über die angelieferte Menge des Mahlgutes.
Für die gesamte Menge des gemahlenen Getreides gab es eine Mahlprämie (die einzige Subvention).
Mit dem von der Mühle abgegoltenen Mehl begannen die Vorbereitungen zur Herstellung des Brotteiges.
In das mit warmem Wasser ausgespülte "Hebifass" kamen nun Mehl und warmes Wasser, diese wurden in bestimmten Zeitintervallen miteinander verrührt.
Es war dem Fingerspitzengefühl der Hausfrau überlassen, zum richtigen Zeitpunkt die nötige Menge Sauerteig zur Verfügung zu halten.
Der Gärung des angesetzten Teiges war besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Man musste beobachten, ob eine Gärung überhaupt erfolgte und bei diesem Prozess der Teig nicht über den Gefässrand lief.
Während dieser Zeit hatte ein Backhausbenützer die Pflicht zum "Ahzieh", also die Backstube vorzubereiten und den Brotofen auf die notwendige Temperatur vorzuheizen. Er musste die erste Ofenfüllung mit seinem vorbereiteten Backgut füllen und so eine Richtzeit feststellen, an die sich die Nachfolger halten konnten, um mit weiterem Nachheizen den Ofen auf einer Idealzeit zu halten.

In der Backstube war auf Tischhöhe eine grosse dreigeteilte Mulde aufgestellt. In jeder Mulde wurde der aus dem Fass entnommene Teig zu einer knetbaren Masse bearbeitet, geknetet, zu Broten geformt und auf die Wandbretter ausgelegt. Durch diesen Dreier-Intervall wurde nun eine Mulde frei, die der rechtzeitig gerufene Nachfolger belegen konnte. In der Zwischenzeit war auch der Backofen zum Einschiessen der Brote bereit. Je nach Menge der zu backenden Brote musste der Platz im Ofen sparsam ausgenützt werden, damit das gesamte Backgut Platz fand. Ab und zu, je nach Jahreszeit oder Anfall von Festtagen, backte man auch "Muetschärä", hergestellt aus Weissmehl, Eiern, Milch und Butter. Für die Kinder formte man einen Hasen oder stellte für ein Mittagessen "Choläri" (Kartoffelwähe mit Zwiebeln) her. Das gebackene Brot kam auf eine Brotleiter, die man nach Hause trug und die Brote dort lagerte. Der Backturnus richtete sich nach einer bestimmten Reihenfolge, so dass jeder nach einer bestimmten Zeit an die Spitze stiess. In den Jahren, in denen Getreide rar war, musste man in den kühleren Jahreszeiten dem Backteig noch gestossene Kartoffeln beimischen. So war es möglich, den Mehlbedarf niedrig zu halten. Kartoffelbrot war jedoch in den wärmeren Jahreszeiten nicht haltbar.